Lost Places Bilderarchiv –  außergewöhnliche und verlassene Orte weltweit

Lost Places Bilderarchiv –  außergewöhnliche und verlassene Orte weltweit

Azure Swimming Pool

Portfolios

Pripyat – Schwimmhalle „Lazurny“ (Azure)

Lage & Nutzung
Mitten in der Geisterstadt Pripjat steht die Schwimmhalle „Lazurny“ – ein Symbol der sowjetischen Freizeitarchitektur und heute Ikone des Sperrgebiets. Der Komplex umfasst eine Schwimmhalle und eine Sporthalle (Quelle). Berichten zufolge blieb die Anlage für Liquidatoren und Personal noch Jahre nach 1986 in Betrieb; häufig wird eine Nutzung bis 1998 genannt (Wikipedia, Chernobyl.one). Einige Quellen nennen 1997 als letztes Nutzungsjahr (Abandoned Kansai).

Nach 1986 – Nutzung im Ausnahmezustand

Während Pripjat evakuiert und versiegelt wurde, galt die Schwimmhalle als vergleichsweise sauberer Ort im Zone-Alltag. Sie diente Erholung und Sport für Einsatzkräfte der Aufräumarbeiten (Obsidian Urbex, Chernobyl.one). Offiziell geschlossen wurde sie laut mehreren Berichten Ende der 1990er Jahre (Wikipedia).

Popkultur & mediale Präsenz

Die Halle diente als Kulisse in Musikvideos und Filmen, u. a. taucht Pripjat mitsamt der Schwimmhalle in „Marooned“ von Pink Floyd und in der Stadt-Öffnungsszene von „Life Is Golden“ (Suede) auf. In Videospielen wurde sie weltweit bekannt – etwa in Call of Duty 4: Modern Warfare („One Shot, One Kill“) sowie als Inspiration für Level und Karten in weiteren Titeln; auch die Wikipedia listet zahlreiche Popkultur-Bezüge.

Heute – Archäologie des Alltags

Glaslose Fensterreihen, herabgefallene Kacheln, ein leeres Becken wie ein Resonanzraum: „Lazurny“ erzählt vom abrupt abgebrochenen Leben einer Planstadt. Zwischen Tribünen und Turmsprung steht die Zeit – nur Wind und Vogelrufe füllen die Halle. Fotografisch ist der Ort ein Spiel aus Linien, Tiefe und Stille (Chernobyl Gallery, Meandering Wild).

Mein Besuch 2017

2017 stand ich auf den rutschigen Fliesen, vor mir das leere Becken. Lichtbänder schnitten durch Staub, die Sprossen der Fenster zeichneten ein Gitternetz auf die Beckenwände. Die Stille in „Lazurny“ ist kein Mangel an Geräusch – sie ist Erinnerung in Raumform. Dieses Kapitel meiner Serie hält den Moment, in dem Sport, Stadt und Geschichte ineinanderfallen.

Atmosphere / Atmosphäre
81%
Risk / Gefahr
17%
Vandalism / Vandalismus
31%
Decay / Verfall
51%

Zone, visited in 2017

Falls Ihnen ein Foto ganz besonders gut gefällt und Sie einen Kunstdruck dessen erwerben möchten, können Sie dies im Lost Places Shop tun. Falls Sie Interesse an Fotografien für eine Dokumentation oder sonstige mediale Verwendung haben, schreiben Sie mir direkt eine E-Mail an info@lost-places.com.


Hospital Pripyat

Portfolios

Pripyat – Stadtkrankenhaus Nr. 126

Aufschrift & Kontext
Auf dem Dach des Krankenhauses von Pripjat steht in großen Lettern: „Здоров’я народу – багатство країни“ – auf Deutsch: „Gesundheit der Menschen – Reichtum des Landes“ (Quelle, Quelle). Das Krankenhaus (МСЧ-126) versorgte einst Reaktorpersonal und Familien der jungen Planstadt (Quelle).

26. April 1986 – Der Tag, an dem alles kippte

In den Stunden nach dem Reaktorunfall wurden Hunderte Menschen eingeliefert, darunter viele Ersthelfer und Feuerwehrleute. International wird berichtet, dass zunächst 237 Personen mit Verdacht auf akute Strahlenkrankheit hospitalisiert wurden; später bestätigten die Auswertungen 134 ARS-Fälle, davon 28 Todesfälle in den ersten drei Monaten (World Nuclear Association, WHO-Bericht 2006, Mettler et al. 2007, Hintergrund).

Der berüchtigte Keller

Besonders bekannt ist der Keller von МСЧ-126: Dort wurden die kontaminierten Uniformen der ersten Feuerwehr- und Rettungsmannschaften abgelegt – Stiefel, Handschuhe, Helme und Jacken. Diese Gegenstände gelten bis heute als stark belastet und sind einer der „heißesten“ Orte in Pripjat (Chernobyl Gallery, Chernobyl.one, PBS/Thirteen).

Heute – Medizinische Ikonografie des Verfalls

Zerbrochene Fensterscheiben, verstreute Krankenakten, verlassene Behandlungsräume: Das Krankenhaus ist zum Sinnbild einer abrupt beendeten Normalität geworden. Zwischen der idealistischen Dachparole und den Spuren der Katastrophe entfaltet sich ein Spannungsbogen, der bis heute nachhallt.

Mein Besuch 2017

2017 stand ich in den langen Korridoren von МСЧ-126. Der Geruch von Staub und nasser Farbe, das ferne Klirren loser Scheiben – und über allem der Widerspruch zwischen Heilsversprechen und Hilflosigkeit. Dieses Kapitel meiner Serie hält den Moment fest, in dem medizinische Fürsorge und historische Tragödie im selben Gebäude eingeschrieben sind.

Atmosphere / Atmosphäre
83%
Risk / Gefahr
39%
Vandalism / Vandalismus
31%
Decay / Verfall
61%

Zone, visited in 2017

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Military High School Chernobyl

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Military High School Chernobyl-2 – Die Klasse, die blieb

Standort & Funktion
Versteckt im dichten Wald unweit der gigantischen Duga-Radarstation befand sich die abgeschirmte Militärsiedlung Chernobyl-2. Sie diente als Wohn- und Versorgungsort für das Personal des sowjetischen Frühwarnradarsystems – und als Zuhause für deren Familien (Quelle). Herzstück dieser kleinen Gemeinschaft war die Military High School, ein Ort, an dem Kinder und Jugendliche von Militärangehörigen unterrichtet wurden. Hier wurde Mathematik gelehrt, Musik gespielt und der Alltag einer verborgenen Stadt gepflegt – mitten im Zentrum militärischer Geheimhaltung (Quelle).

Leben hinter Mauern

Die Schule war Teil einer voll ausgestatteten Infrastruktur: Wohnblöcke, Kindergarten, Kino, Sporthalle und Klinik – eine autarke Stadt, die auf keiner Karte erschien (Quelle). Trotz der militärischen Strenge herrschte hier ein Hauch Normalität. Kinder zeichneten, sangen und lernten das kleine Einmaleins, während draußen Soldaten unter dem stählernen Blick der Duga-Antenne ihren Dienst versahen. Die Schule verband das Menschliche mit dem Strategischen – sie war der leise Gegenpol zur Macht der Technik.

Der Tag, an dem die Glocke verstummte

Am 26. April 1986 änderte sich alles. Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl traf auch Chernobyl-2. Innerhalb weniger Stunden wurde die gesamte Bevölkerung evakuiert. Schulbücher blieben aufgeschlagen, Porträts großer Komponisten an den Wänden, Pinselgläser auf dem Lehrertisch (Quelle). Seitdem liegt das Gebäude still – eine Schule ohne Kinder, ein Lehrplan ohne Schüler. Die Natur hat längst das Kommando übernommen: Farn wächst aus den Fluren, Vögel nisten in ehemaligen Klassenzimmern.

Verfall & Erinnerung

Heute ist die Military High School ein Ort zwischen Vergangenheit und Verdrängung. Durch zerbrochene Fenster fällt das Licht auf Karten der Sowjetunion, auf Notenblätter und kleine Holzstühle. Jeder Raum wirkt wie ein eingefrorener Moment – so, als hätte jemand den Pausengong gestoppt, während die Welt draußen zerbrach (Quelle, Quelle).

Mein Besuch 2017

Als ich 2017 dort stand, lag über allem eine merkwürdige Ruhe. In der Sporthalle hörte man nur das Tropfen von Regen, in der Musikklasse den Wind, der durch zerrissene Vorhänge strich. Die Atmosphäre war fast surreal – als würde die Schule noch warten, dass jemand die Tür öffnet und der Unterricht weitergeht. Diese Galerie erinnert an diesen Ort zwischen Kontrolle und Kindheit, Disziplin und Zerfall – ein stilles Kapitel hinter dem mächtigen Radar von Duga.

Atmosphere / Atmosphäre
77%
Risk / Gefahr
25%
Vandalism / Vandalismus
11%
Decay / Verfall
59%

Zone, visited in 2017

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Cinema and Gym near Duga

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Chernobyl-2 – Kino und Turnhalle bei Duga

Ort & Kontext
Unweit der gewaltigen Duga-Radarantenne liegt das kleine Areal von Chernobyl-2 – einer abgeschirmten Militärsiedlung, die das Personal der Anlage beherbergte. Neben Kasernen, Schule und Versorgungseinrichtungen verfügte die Anlage auch über ein Kino und eine Turnhalle. Beide Gebäude dienten der Freizeitgestaltung und physischen Ausbildung der dort stationierten Soldaten und Familien (Chernobyl.one, Urbex.nl).

Vor 1986 – Freizeit hinter Stacheldraht

Chernobyl-2 war nicht nur eine militärische Einrichtung, sondern eine autarke, abgeschlossene Stadt mit rund 1.000 Einwohnern. Das Kino bot sowjetische Spielfilme und Kulturprogramme; die angrenzende Turnhalle wurde für Sport, Paraden und gesellschaftliche Veranstaltungen genutzt (Quelle). Zwischen Sportgeräten und Projektor standen Alltag und Disziplin Seite an Seite – ein kleiner Versuch, Normalität in einem geheimen Umfeld zu bewahren.

1986 – Der plötzliche Stillstand

Mit der Katastrophe von Tschernobyl wurde auch Chernobyl-2 evakuiert. Die Leinwand des Kinos blieb schwarz, die Turngeräte verrosteten in der feuchten Luft. Auf den Holzbänken liegen heute Laub und Staub, das Licht fällt durch geborstene Fenster wie durch Bühnenvorhänge. In der Sporthalle erinnern verblasste Banner und Slogans an den Stolz einer vergangenen Zeit (Urbex.nl).

Heute – Kultur und Körper im Verfall

Die beiden Gebäude bilden heute ein seltenes Ensemble aus körperlicher und kultureller Erinnerung: der Versuch, Disziplin und Geist zu stärken – und der sichtbare Beweis, wie beide vom Schweigen verschluckt wurden. Der Geruch von Holz, Metall und Moder liegt in der Luft, während die Zeit in Schichten auf den Boden fällt (Chernobyl.one).

Mein Besuch 2017

2017 stand ich in der Turnhalle – Lichtstrahlen trafen auf ein zurückgelassenes Basketballfeld, die Farben der Wand blätterten ab wie Filmrollen. Im Kino daneben hing die Leinwand noch, fleckig und still. Es war, als hielte der Ort den Atem an – ein stilles Echo von Bewegung und Geschichte, eingefroren zwischen Disziplin und Erinnerung.

Atmosphere / Atmosphäre
75%
Risk / Gefahr
19%
Vandalism / Vandalismus
23%
Decay / Verfall
53%

Zone, visited in 2017

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Fire Department near Duga

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In Kürze ist hier die Geschichte zu diesem Ort verfügbar.

Atmosphere / Atmosphäre
75%
Risk / Gefahr
21%
Vandalism / Vandalismus
31%
Decay / Verfall
49%

Zone, visited in 2017

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Small Vehicle Graveyard Pripyat

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In Kürze ist hier die Geschichte zu diesem Ort verfügbar.

Atmosphere / Atmosphäre
77%
Risk / Gefahr
13%
Vandalism / Vandalismus
28%
Decay / Verfall
59%

Zone, visited in 2017

Falls Ihnen ein Foto ganz besonders gut gefällt und Sie einen Kunstdruck dessen erwerben möchten, können Sie dies im Lost Places Shop tun. Falls Sie Interesse an Fotografien für eine Dokumentation oder sonstige mediale Verwendung haben, schreiben Sie mir direkt eine E-Mail an info@lost-places.com.


River Port Pripyat

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In Kürze ist hier die Geschichte zu diesem Ort verfügbar.

Atmosphere / Atmosphäre
81%
Risk / Gefahr
23%
Vandalism / Vandalismus
24%
Decay / Verfall
53%

Zone, visited in 2017

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Floating Restaurant Pripyat

Portfolios

Pripyat – „Floating Restaurant“ am Flusshafen

Lage & Kontext
Am Ufer des Prypjat-Flusses, in unmittelbarer Nähe von Café Pripyat und dem Passagierhafen, liegt ein verlassener Flusskahn, der vor Ort häufig als „Floating Restaurant“ bezeichnet wird. Das Schiff lag am Hafenbereich neben dem beliebten Café Pripyat und diente als gastronomischer Treffpunkt an der Uferpromenade der jungen Planstadt. Zeitgenössische und aktuelle Bildquellen dokumentieren den liegenden, später verwitterten und teils abgesackten Rumpf am Kai (Chernobyl Gallery, Urbex.nl, Belegfoto 1, Belegfoto 2).

Vor 1986 – Uferleben einer Planstadt

Die Promenade von Pripyat war Aufenthaltsort für Familien, Pendler und Ausflügler. Das Café Pripyat („The Dish“) war ein beliebter Treffpunkt mit markanten Glasfenstern; am Fluss legten Tragflächenboote wie „Raketa“, „Kometa“ und „Meteor“ an – der Hafen verband die Stadt mit Orten entlang des Flusses (Quelle). Im Umfeld dieses Ensembles lag der Gastronomie-Kahn, der dem Areal eine maritime Note gab (Chernobyl Gallery).

1986 & Folgen – Stillstand am Kai

Nach der Reaktorkatastrophe wurde Pripyat evakuiert; Uferpromenade, Café und Hafenanlagen verfielen. Der als „Floating Restaurant“ bekannte Kahn blieb am Ufer zurück und rostete über Jahrzehnte vor sich hin. Fotodokumente zeigen den fortschreitenden Verfall und die allmähliche Teilversenkung des Rumpfs im Hafenbereich (Belegfoto, Belegfoto).

Heute – Stiller Anker der Erinnerung

Der Flusskahn ist zu einem Sinnbild der verlassenen Uferzone geworden: verblichene Lackschichten, zerbrochene Fenster, ein Deck, das langsam dem Wasser überlässt, was Menschen schufen. Zusammen mit dem Café Pripyat und dem Passagierhafen bildet er ein Ensemble, das die Freizeitkultur der Stadt greifbar macht – und ihr abruptes Ende erzählt (Sightraider – Hafen & Ufer).

Mein Besuch 2017

2017 stand ich am Kai unter den Birken. Auf dem Wasser trieb leichtes Treibgut, und der Rumpf des „Floating Restaurant“ spiegelte sich wie eine verblasste Postkarte in der Flussoberfläche. Zwischen Café, Hafen und Kahn liegt eine Stille, die nicht leer ist – sie hält die Stimmen eines Ufers fest, das einst voller Schritte war.

Atmosphere / Atmosphäre
89%
Risk / Gefahr
34%
Vandalism / Vandalismus
16%
Decay / Verfall
79%

Zone, visited in 2017

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House of Culture Zalissya

Portfolios

In Kürze ist hier die Geschichte zu diesem Ort verfügbar.

Atmosphere / Atmosphäre
82%
Risk / Gefahr
13%
Vandalism / Vandalismus
14%
Decay / Verfall
31%

Zone, visited in 2017

Falls Ihnen ein Foto ganz besonders gut gefällt und Sie einen Kunstdruck dessen erwerben möchten, können Sie dies im Lost Places Shop tun. Falls Sie Interesse an Fotografien für eine Dokumentation oder sonstige mediale Verwendung haben, schreiben Sie mir direkt eine E-Mail an info@lost-places.com.


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